13. 𝗛𝗮𝘀𝗲𝘄𝗶𝗻𝗱-Stammtisch: - M𝗲𝗵𝗿 𝗮𝗹𝘀 𝗻𝘂𝗿 𝗲𝗶𝗻 𝗡𝗲𝘁𝘇𝘄𝗲𝗿𝗸𝘁𝗿𝗲𝗳𝗳𝗲𝗻

Bilder: Carolin Stangenberg

Text: Gerhard Hinnah

„Eine gute Verbindung misst man nicht in Kilobyte!“, lautet das Motto beim Windstammtisch  in Osnabrück. Seit 2011 treffen sich hier regelmäßig Akteur:innen aus der gesamten Windenergie-Branche in der Hausbrauerei Rampendahl, um in lockerer Atmosphäre in den Austausch zu aktuellen Themen zu kommen.


Netzwerkabend mit Wertschöpfung


Aufgabe des Abends ist es Menschen mit Energie zusammenzubringen. Der Bedarf an Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten wird immer gegeben sein. Hier ist die Stellschraube des Stammtisches, diesen Austausch auf den verschiedenen Ebenen immer wieder zu ermöglichen und voranzutreiben.


Reichweite und Strahlkraft


Dass Erneuerbare Energien und insbesondere Windkraftenergie längst kein Nischenthema mehr sind und auf zunehmendes Interesse stoßen, stellen auch die Besuchenden-Statistiken von Hasewind unter Beweis: Beim 12. Treffen im Herbst 2023 fanden sich über 250 Teilnehmende ein, um in den Dialog zu kommen. Für den 13. Stammtisch im Oktober 2023 meldeten sich über 300 Personen an.

Offenbar überzeugt das Konzept des Formats in der Hasestadt: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen teilweise weite Anreisen in Kauf, um dabei sein zu können. Zum 13. Stammtisch kamen sie aus 14 Bundesländern und dem europäischen Ausland. „Dass die Teilnehmenden teilweise längere Anfahrten und auch Übernachtungen in Kauf nehmen, bestätigt uns in unserem Engagement“, sagt Gerhard Hinnah von Hasewind.


Fester Bestandteil des Abends: Die Dialoge


Neben Networking stehen hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen im Vordergrund.

Erstmals nahm Dr. Hans-Gert Pöttering teil, der über seine Zeit als Präsident des Europäischen Parlaments (2007 - 2009) und damit über die Anfänge der Klimapolitik in der EU sowie über seine Begegnungen und deren Eindrücke mit Nikolas Stern, Autor des 1. Klimaberichts, Rajendra Pachauri, Vorsitzender des Weltklimarats von 2002 bis 2015, oder auch mit Hans Joachim Schellenhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung berichtete.


Anschließend diskutierten Björn Spiegel, Vizepräsident des Bundesverbandes WindEnergie, und Anne Kura (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Fraktionsvorsitzende und europapolitische Sprecherin im niedersächsischen Landtag, über die aktuelle Europapolitik.


Das Verbändeforum am Nachmittag wurde mit einer Podiumsdiskussion der Landesreferenten der drei Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern fortgesetzt, bevor verschiedene Referenten aus Politik und Praxis ihre Sicht auf die Beteiligungsgesetze darlegten. Hier wurde von Dominik Schönhoff die Sicht eines Projektentwicklers und von Michael Rolfes die Sicht eines Finanzierers dargestellt. Die Diskussion war zum Teil kontrovers. Es wurde sogar die Befürchtung geäußert, dass sich die Planungs- und Umsetzungsphase durch die neuen Gesetze weiter verlängern könnte. Zudem könnte der föderalistische Ansatz mit unterschiedlichen Landesgesetzen eher zu einer Erhöhung der Komplexität für Projektentwickler führen.


Im 4. Panel tauschten sich Claudia Bredemann von der Fachagentur Wind an Land und Rechtsanwalt Tobias Roß über die Erfahrungen mit dem §45b Bundesnaturschutzgesetz aus.



Alle Dialoge wurden aufgezeichnet und sind über die Homepage www.hasewind und über den Hasewind YouTube Kanal abrufbar.



12. Hasewind-Stammtisch: Bürgerenergie im Fokus

Bilder: Carolin Stangenberg

Text: Gerhard Hinnah


Osnabrück ist nicht nur Sitz der Umweltstiftung, sondern auch Gründungsort des Bundesverbandes Windenergie. Viele Protagonisten dieses Verbandes schlossen sich vor 25 Jahren in der Wind Energie Osnabrück (WEO) zusammen, einer der ältesten Bürgerenergie-Gesellschaften in Deutschland. Seit rund 25 Jahren betreibt die WEO zwei Windenergieanlagen und drei Photovoltaik-Anlagen in der Stadt Osnabrück und Umgebung.


Anlässlich ihres Betreiberjubiläums unterstützte die WEO zusammen mit weiteren Partnern* die Ausrichtung des zwölften Hasewind-Stammtisches in der Osnabrücker Hausbrauerei Rampendahl.


Rund 250 Teilnehmer aus zwölf Bundesländern folgten dem Ruf des Stammtisches, um sich in freundlicher Brauhaus Atmosphäre miteinander zu vernetzen und auszutauschen. Aufgrund der hohen Resonanz fand der Stammtisch erstmals über zwei Ebenen mit zwei parallel laufenden Podien in der Hausbrauerei Rampendahl statt. Die beiden Podiumsdiskussion wurden von René Kemna im Brauherrensaal und Sören Hage auf der Brauhausgalerie moderiert. Die Themen des Abends waren 25 Jahre WEO: gelebte Bürgerbeteiligung – Hürden und Widerstände beseitigen, Anwohner beteiligen sowie Best Practice Bürgerbeteiligung in NRW und Bürgerbeteiligung, Warum es starke Verbände braucht.


So fand eine 360 Grad Betrachtung des Stammtischthemas Bürgerbeteiligung statt. Einig war man sich, dass Bürgerenergie für eine erneuerbare und auf dezentrale Strukturen ausgerichtete Energiewende, die demokratischen, sozialen und ökologischen Werten entspricht, steht.


So ist die Energiewende immer noch ein Bürgerprojekt, an denen Anwohner direkt und auch indirekt beteiligt werden sollten, um zu einer höheren Akzeptanz zu gelangen. Hier gibt es einen breiten Strauß an Möglichkeiten der je nach Projekt zusammengestellt werden könne.


Auch die bereits bestehenden sowie im Entwurf stehenden Bürgerbeteiligungsgesetze auf Landesebene wurden kontrovers diskutiert. Tenor: Bürgerenergie oder Bürgerbeteiligung braucht keine Landesgesetze, ein Flickenteppich von unterschiedlichen Regelungen in den Bundeländern sei nicht hilfreich die Bürgerenergie voranzutreiben. Einfache einheitliche Regelungen und weniger Bürokratie sind der Weg, der gegangen werden sollte. Hier wurden immer wieder der Bürgerwindleitfaden im benachbarten Kreis Steinfurt als erfolgreiches Best Practice Beispiel für Akzeptanz der Projekte durch eine niedrigschwellige Bürgerbeteiligung angeführt.


Nur wenn Menschen vor Ort Eigentümer der Windenergieanlagen sind, wird die Energiewende als Gemeinschaftsprojekt verstanden, bei dem jeder seinen Teil beitragen kann. Durch die lokale Wertschöpfung können sich Gemeinden entwickeln und Privatpersonen identifizieren sich mit dem Thema Klimaschutz immer stärker, sie fangen an zu optimieren und zu investieren.


Als Roadmap für erfolgreiche Beteiligung kristallisierte sich in den Dialogen folgender Ablauf heraus: Frühzeitige Information aller vor Ort durch Informationsveranstaltungen noch bevor irgendein Layout die Runde macht. Offene Kommunikation, die jedem das Gefühl gibt, dass er seine Themen mit einbringen kann und diese Gehör finden. Projekte sollten lieber in kleinen Schritten realisiert sowie Sozial schwache nicht vergessen werden, sodass diese sich auch beteiligen können.


„Eine gute Verbindung misst man nicht in Kilobyte!“, lautet das Motto beim Windstammtisch Hasewind. Seit 2011 treffen sich hier regelmäßig Akteur:innen aus der gesamten Windenergie-Branche in der Hausbrauerei Rampendahl, um in lockerer Atmosphäre in den Austausch zu aktuellen Themen zu kommen.


Die Bildergalerie sowie die Dialoge als Podcast Format sind auf der Homepage www.hasewind.de abrufbar. Der 13. Hasewind-Stammtisch ist für den 15. April 2024 geplant.


* Wir danken den weiteren Partnern des Abends für die Unterstützung: ABO Wind AG - Alterric Deutschland GmbH - BBWind Projektberatungsgesellschaft mbH - BDO Oldenburg GmbH & Co. KG - DKB | Deutsche Kreditbank AG - Deutsche Windtechnik AG - dialoge.digital / mkrieger - Naten Betriebsführung Gmbh - Nwerk EG - Phoenix Contact Deutschland GmbH - Prowind GmbH - RWE Renewables Europe & Australia GmbH - SEV Solarenergieverein Osnabrück e.V. - Spreewind GmbH - Unternehmensgruppe UKA Umweltgerechte Kraftanlagen - UTW Dienstleistungs GmbH





Rekordbeteiligung und Schnapszahl beim 11. Hasewind-Stammtisch
Bilder: Carolin Stangenberg
Text: Gerhard Hinnah


Über 220 Teilnehmer aus 12 Bundesländern, sowie erstmals auch aus England, Dänemark und Österreich. folgten dem Ruf des Stammtisches sich in freundlicher Brauhaus Atmosphäre miteinander zu vernetzen und sich auszutauschen.

Für den Eingangsdialog konnte Dr. E.h. Fritz Brickwedde von 2013-2018 Präsident Bundesverband Erneuere Energien e.V. und jetzt Vorsitzender des Stiftungsrats der Heinz Sielmann Stiftung gewonnen werden. Er wies darauf hin dass Klimaschutz und Biodiversität im Einklang zu einander stehen müssen und warb für Integration statt Konfrontation der Interessen.

 

Der Höhepunkt des Abends bildete der politische Dialog mit Christian Mildenberger (Geschäftsführer, Landesverband Erneuerbare Energien NRW e. V.), Carlos Kuhlmann (Referent Windenergie, Landesverband Erneuerbare Energien Niedersachsen / Bremen e.V.) und Lennard Bogs (Bundesebene, Fridays for Future) moderiert von Rene Kemna (VfL Osnabrück). Einig war man sich hier darin dass. man selbstbewusster über die Erneuerbaren und die Energiewende sprechen muss: „Denn wir müssen die Jobs „sexy“ machen. Wir brauchen sehr viele Fachkräfte.“


Der Abend klang, wie immer in der Hausbrauerei Rampendahl. weit nach Mitternacht aus. Ganz nach dem Stammtisch-Motto: „Eine gute Verbindung misst man nicht in Kilobyte!“


Wir danken den Partnern (DKB AG, Hagedorn Unternehmensgruppe, Spreewind GmbH, UKA GmbH & Co KG, WPD AG, Xervon Wind) für die Unterstützung des Abends. 

Der Hasewind-Stammtisch feierte am 25. April 2022 mit der 10. Auflage sein Jubiläum! Es war ein Netzwerk-Abend an dem der Mensch im Mittelpunkt stand – getreu dem Motto: „Eine gute Verbindung misst man nicht in Kilobyte!“

Erneut rund 120 Teilnehmer nutzten die Möglichkeit zum fachlichen Austausch. Fachkräftemangel, Lieferketten, Genehmigungssituation, Artenschutz sowie neue Technologien im Rotorbattblitzschutz und dessen Inspektion per Drohne waren die beherrschenden Themen des Abends.

Der Hasewind-Stammtisch bringt zweimal jährlich Fachleute der Windenergie und der anderen Erneuerbaren zusammen, um Kontakte zu knüpfen und den fachlichen Austausch zu pflegen über Technik, Wirtschaft und Anlagenfinanzierung sowie Bürgerbeteiligung und Politik der Energiewende.

Das runde Jubiläum machten die Partner* der vorrangegangenen Stammtische, durch ihr Engagement noch runder – ohne diesem Engagement wäre der Abend in dieser Form nicht denkbar.

Die 11. Auflage ist für den Oktober geplant, Motto: Wohin mit dem Wind – frischt es auf nach den Landtagswahlen in Niedersachsen (9. Oktober) und NRW (15. Mai)?


*ABO Wind AG, DKB AG, ENERTRAG Betrieb GmbH, Prowind GmbH, Phoenix Contact Deutschland GmbH, RWE Renewables GmbH, Spreewind GmbH, VENSYS Elektrotechnik GmbH, Windwärts Energie GmbH sowie der Regionalverband Teutoburger Wald / Wiehengebirge des Bundesverbands WindEnergie e.V..


"Wir werden künftig noch mehr zusammenarbeiten“ – Signal des Aufbruchs und des Miteinanders beim traditionsreichen "Hasewind"-Stammtisch in Osnabrück 

Bilder: tiekmedia

Text: Sören Hage


Lange war von einer Flaute der gesamten Windenergie-Branche die Rede. Ziele wurden nicht erreicht, ein Ausbau schien fast unmöglich. Die Trendumkehr ist mittlerweile aber deutlich spürbar: In den Köpfen und bei den Projekten. 

Das hat sich auch beim bereits 9.Windstammtisch der "Hasewind"-Initiative im Osnabrücker Rampendahl gezeigt. Nachdem die Veranstaltung im vergangenen Jahr coronabedingt nicht stattfinden konnte, war die Vorfreude in diesem Jahr bei den Organisatoren, Partnern und Teilnehmern umso größer.


Der Stammtisch dient als überregionaler Treffpunkt für alle, die in der Windenergie-Branche aktiv sind: Hersteller, Zulieferer, Betreiber, Serviceunternehmen sowie Vertreter aus Politik und Medien. Über 100 Interessierte waren diesmal unter 2G-Bedingungen gekommen. Finanziell unterstützt wurde der Abend von den Firmen Phoenix Contact Deutschland GmbH und die Prowind GmbH aus Osnabrück. 


Bereits zum zweiten Mal nach 2019 hat Journalist Sören Hage durch den Abend geführt. Seine Gesprächspartner in kurzen Interviews waren zunächst Johannes Busmann als Geschäftsführer der Prowind GmbH und 

Jörg Hildebrand von der Phoenix Contact Deutschland GmbH. Das Kerngeschäft des Osnabrücker Unternehmens Prowind liegt in der Planung, der Projektierung und dem Betrieb von Windparks. Aber auch mit Projekten in den Bereichen Photovoltaik und Biogas hat Prowind über die Jahre zahlreiche nachhaltige Projekte realisiert. 


Phoenix Contact ist ein weltweit operierender Akteur in der Elektrotechnik und somit an zahlreichen Windparks beteiligt. Sowohl Johannes Busmann als auch Jörg Hildebrand wünschen sich von der neuen Bundesregierung mehr Rückenwind für die erneuerbaren Energien. Die Wirtschaft sei dazu bereit. 

Ein Beispiel dafür ist ein Prowind-Projekt in Bayern. Im unterfränkischen Forst bei Elfershausen hat Prowind als erster Projektierer weltweit drei GE Renewable Energy ,,Cypress” Anlagen mit einer Nennleistung von 4.8 MW errichtet. Somit kann der Windpark rund 10.000 Zweipersonenhaushalte mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen. Dieser Erfolg macht den Prowind-Chef sichtlich stolz. Das unterstrich er beim Osnabrücker Windstammtisch. "Wir bauen zwar keine spektakulären Windparks und unsere Geschichten sind vielleicht weniger packend, aber wir sind für die innere Ausstattung von Windkraftanlagen zuständig", ergänzte Phoenix-Contact Vertreter Jörg Hildebrand. Da sei es super,dass es Partner wie Prowind gäbe. 


Im zweiten Interview-Block nach dem Brauhaus-Buffet folgte ein von Sören Hage moderiertes Gespräch zwischen Silke Weyberg (Geschäftsführerin vom Landesverband Erneuerbare Energien Niedersachsen und Bremen e.V. ), 

Claudia Bredemann (Leiterin Themengebiet Windenergie bei der Energieagentur NRW), 

Felix Gruber (Abteilungsleiter Umwelttechnik bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt).


Einen Tag nach der Bundestagswahl ging es dabei unter anderem um Appelle an die Politik: schnellere Genehmigungen, Verbesserungen beim Klimaschutzgesetz des Bundes sowie eine angemessene Balance zwischen Naturschutz und Ausbaugeschwindigkeiten mit entsprechender Rechtssicherheit sind dabei nur einige der immer wieder diskutierten Themen. "Wir müssen jetzt endlich in vielen Bereichen schneller werden", sagte die ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Silke Weyberg auch verbunden mit deutlicher Kritik an ihrer eigenen Partei. Die Wirtschaft habe mittlerweile verstanden worum es geht und jetzt müsse die Politik endlich den passenden Rahmen setzen, um Ausbauziele und die Klimaneutralität erreichen zu können. 

Licht und Schatten sieht Weyberg auch beim neuen niedersächsischen Windenergieerlass. Immerhin sei es gut,dass künftig zwei Prozent der Landesfläche für Windenergieanlagen genutzt werden solle. Das müsse überall in Deutschland gelten und umgesetzt werden.

Claudia Bredemann zeigte sich enttäuscht über die Auflösung der Energieagentur NRW noch in diesem Jahr. Damit ginge ein Teil wichtiger Expertise nach über dreißig Jahren verloren. Das sei das falsche Signal in Zeiten, wo die Bekämpfung des Klimawandels dringlicher denn je sei. In der Diskussion haben außerdem Unterschiede zwischen den Bundesländern und die Verantwortung des Bundes eine wichtige Rolle gespielt. Felix Gruber von der Bundesstiftung Umwelt ging es nicht nur um Technologieoffenheit und die konstruktive Begleitung des technischen Fortschritts, sondern besonders um eine Mediation in der Branche. Es sei wichtig, teilweise seit Jahrzehnten bestehende Konflikte zwischen Umweltschützern, Projektierern, der Politik und Verbänden aufzulösen. Schließlich seien die ambitionierten Klimaziele ein gemeinsames Ziel. Man werde sich zeitnah zu weiteren inhaltlichen Gesprächen treffen, war sich das Podium einig. 

Der Applaus des Publikums für dieses ernste Date war allen sicher. 


Das nächste große Treffen der Windenergiebranche sind die 29. Windenergietage im November in Potsdam. 


Impressionen vom 8. Windstammtisch mit 170 Teilnehmern
ermöglicht wurde der Abend durch die Spreewind GmbH und deren 28. Windenergietage 


Bilder: Carolin Stangenberg

Text: Sören Hage

Windenergietage Spreewind Hasewind

„Angela, die Zeit des Pillepalle in der Windenergie muss jetzt wirklich vorbei sein“: Klare Botschaften an die Kanzlerin, Rekordteilnehmerzahl und neues Format beim traditionsreichen Windstammtisch in Osnabrück

 

„Der Windkraft geht die Puste aus“, „Windenergie fehlt der Rückenwind“, „Flaute mit Ansage: Die dramatische Krise der deutschen Windenergie“, „Erneutes Rekordtief bei Windenergie-Ausschreibungen“. 

Schlagzeilen wie diese bestimmen momentan die Medien. Wurden 2017 in Deutschland noch rund 1800 neue Windkraftanlagen installiert, waren es im ersten Halbjahr 2019 bisher nur 86 Anlagen. 

 

Von Flaute konnte beim achten Osnabrücker Windstammtisch aber nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Mit rund 170 Teilnehmern freuten sich die Organisatoren der Initiative „Hasewind“ diesmal über eine neue Rekordteilnehmerzahl. Damit ist das Treffen das größte seiner Art in Deutschland. Der Stammtisch dient als überregionaler Treffpunkt für alle, die in der Windenergie-Branche aktiv sind: Hersteller, Zulieferer, Betreiber, Serviceunternehmen sowie Vertreter aus Politik und Medien.  Finanziell unterstützt wurde der Abend vom Regionalverband Teutoburger Wald / Wiehengebirge und von der Spreewind GmbH.  

 

Anders als in den Vorjahren hat diesmal der Journalist Sören Hage durch den Abend geführt. Seine Gesprächspartner in kurzen Interviews waren der CDU-Landtagsabgeordnete Martin Bäumer und Silke Weyberg, die Geschäftsführerin vom Landesverband Erneuerbare Energien Niedersachsen und Bremen e.V.  Die Grüne Bundestagsabgeordnete musste ihre Teilnahme wegen eines Trauerfalls in der Familie kurzfristig absagen.

 

Der CDU-Politiker Martin Bäumer fährt seit einiger Zeit ein E-Auto, sagte aber auf Nachfrage: „Ich sorge mich sehr um den Strom mit dem ich mein Auto lade. Mit dreckigem Kohlestrom oder Atomstrom macht es eigentlich keinen Sinn. Wir müssen bei den Erneuerbaren besser werden.“ Das sieht auch Silke Weyberg so. Sie kritisierte das Klimapaket der Bundesregierung scharf. Die Abstandsregelungen für neue Windräder zu angrenzenden Gebäuden seien beispielsweise viel zu groß. Sie forderte weniger Bürokratie und mehr Platz für Windräder. 

 

Außerdem nutzen Friedrich Bosse vom Deutschen Windkraftmuseum in Stemwede-Oppendorf und Lars Biesenthal von Fridays for Future die Chance sich in Interviews für ihre Themen stark zu machen. „Das Deutsche Windkraftmuseum möchte sein museumspädagogisches Angebot ausbauen und so auch bei jungen Menschen noch beliebter werden“, sagte Friedrich Bosse. Es sei wichtig Wege für eine Windenergie der Zukunft aufzuzeigen und die Wurzeln der Windenergienutzung mit vielen Original-Ausstellungsstücken erlebbar machen. 

Bissiger ging es da schon bei Lars Biesenthal zu: „Angela, die Zeit des Pillepalle muss jetzt wirklich vorbei sein. Das Klimapaket ist eine Katastrophe“, sagte Biesenthal auf Nachfrage in Richtung der Kanzlerin. Fridays for Future sei die Unterstützung gerade aus der Wissenschaft bei ihren Aktionen wichtig, betonte der junge Klimaaktivist. Der Applaus der Teilnehmer war ihm dabei sicher. 

 

Am Nachmittag vor dem Stammtisch hatten die Veranstalter der Initiative „Hasewind“ diesmal aktuelle Workshops mit den Titeln „Konfliktmanagement in Naturschutz und Energiewende“ sowie „Im Dialog: Wie man seine Botschaften bei Journalisten platziert und auf Negativschlagzeilen reagiert“ organisiert. In Letzterem gab Thomas Blumenhoven von der PR-Agentur Krampitz Communications den Teilnehmern nützliche Tipps für einen selbstbewussten und vorausschauenden Umgang mit der Lokalpresse.

Das nächste große Treffen der Windenergiebranche sind die Windenergietage vom 05. bis 07. November in Potsdam. Der Windstammtisch in Osnabrück geht 2020 in die neunte Runde. 


Impressionen vom 7. Windstammtisch mit 130 Teilnehmern
ermöglicht wurde der Abend durch die WEO Wind Energie Osnabrück gmbH & Co KG
Text: Klaus Kuhnke / Bilder Carolin Stangenberg

Osnabrück ist nicht nur Sitz der Umweltstiftung, sondern auch Gründungsort des Bundesverbandes Windenergie. Viele Protagonisten dieses Verbandes schlossen sich vor 25 Jahren in der Wind Energie Osnabrück zusammen, einer der ältesten Bürgerenergie-gesellschaften in Deutschland. Seit rund 20 Jahren betreibt die WEO zwei Windenergieanlagen und drei Photovoltaik-Anlagen in der Stadt Osnabrück und Umgebung.

Anlässlich ihres Jubiläums unterstützte die WEO die Ausrichtung des 7. HaseWind-Stammtisches im Rampendahl. Der Einladung folgten 130 Teilnehmer sowie Stadtbaurat Frank Otte, Volker Bajus (B90/Die Grünen) und Frank Henning (SPD). Otte und Bajus hoben in ihren Grußworten die wirtschaftliche Bedeutung der Energiewende für Stadt und Landkreis Osnabrück hervor. Den frühen Initiativen wie der WEO sei es zu verdanken, dass Deutschland Weltmarktführer in regenerativen Energietechniken geworden sei. Und wenn heute die Bundespolitik völlig unnötig die Energiewende ausbremse, seien lokale und regionale Bürgerenergiegesellschaften wie die WEO umso wichtiger, um die Energiewende von unten voranzubringen. 

Frank Henning, der die Errichtung der Windkraftanlage in Darum politisch begleitet und aktiv unterstützt hatte, gab einen lebhaften Rückblick auf diese Zeit mit Pioniergeist und Widerständen, Rückschlägen und Erfolgen bis zur Inbetriebnahme der ersten Anlage der WEO im Jahre 1998. 

Neben der Wind Energie Osnabrück feierte eine weitere Bürgerenergiegesellschaft ihr Jubiläum: Die Energiegenossenschaft nwerk eG wurde vor 10 Jahren, am Reformationstag 2008 gegründet.

Der HaseWind-Stammtisch bringt einmal jährlich Fachleute der Windenergie und der anderen Erneuerbaren zusammen, um Kontakte zu knüpfen und den fachlichen Austausch zu pflegen über Technik, Wirtschaft und Anlagenfinanzierung sowie Bürgerbeteiligung und Politik der Energiewende.

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